Partner
Services
Statistiken
Wir
Vigljós: Tome II: Ignis Sacer (Review)
Artist: | Vigljós |
![]() |
Album: | Tome II: Ignis Sacer |
|
Medium: | CD/LP/MC/Download | |
Stil: | Black Metal |
|
Label: | Les Acteurs de L’Ombre Productions | |
Spieldauer: | 43:07 | |
Erschienen: | 19.09.2025 | |
Website: | [Link] |
Der Begriff VÍGLJÓS kommt aus dem Altnordischen und beschreibt ein Licht, das hell genug ist, um einen Menschen zu töten. Wie allerdings drei Schweizer und ein Deutscher auf die Idee kommen, sich mit ihrem Bandnamen diesem Thema zu widmen, erschließt sich aus der Musik auf „Tome II: Ignis Sacer“ ebenso wenig, wie sich der Zusammenhang zum Thema des Albums erkennen lässt. Denn anscheinend dreht sich in den Stücken alles um den Konsum des Mutterkornpilzes, der u.a. in der Hippie-Bewegung gerne als LSD-Präparat genutzt wurde (Fachbegriff: Ergotismus).
Die Musik kommt trotzdem nicht allzu farbenfroh daher und ist im Kern Black Metal mit roher Atmosphäre und marginaler Lo-Fi-Ästhetik. Die raue Kälte norwegischer Bands wie etwa DARKTHRONE in ihren Anfängen mischt sich hier mit akzentuiert eingesetzten Synthesizern und manch klarer Melodie, was hier und da auch an das ein- oder andere Werk von BURZUM denken lässt, ohne dass VÍGLJÓS bei den genannten Bands abkupfern würden.
Der Gesang vermittelt stets eine marginal depressive Note, was gerade in den weniger stürmischen Momenten von Stücken wie „Harvest“, oder auch dem Schlepper „The Rot“ für eine ganz eigene, kauzige Stimmung sorgt.
Dass sie aber auch nicht um Geschwindigkeit verlegen sind, zeigen VÍGLJÓS u.a. im Black'n'Roll-Verschnitt „A Seed of Aberration“ oder dem hysterischen Aufschrei „Claviceps“. Hier überschlägt sich das klagende Heulen der Frontstimme bisweilen in schmerzlich anmutenden Wahnsinn, womit sich auch der Bezug zum Pilz-Thema des Albums wiederfindet.
Denn wann, wenn nicht im Drogenrausch, ist der Mensch nicht mehr Herr seiner Sinne und reduziert (bzw. erweitert) seine Wahrnehmung auf simpelste animalische Triebe, bzw. vermeintlich kosmische Erfahrungen?
Der Abschluss „Fallow – A New Cycle Begins“ bildet zusammen mit dem eröffnenden „Sowing“ eine atmosphärische Klammer, welche die kauzige Ästhetik dieser Schweizer in Synthesizer-Klänge verpackt und in gewisser Weise einen sich stetig wiederholenden Zyklus suggeriert.
FAZIT: VÍGLJÓS liefern mit „Tome II: Ignis Sacer“ ein interessantes, tendenziell kauziges Black-Metal-Album ab, das nicht nur aufgrund seiner Thematik ein wenig verschroben erscheint. Klanglich eher rustikal scheppernd, bleibt die Musik am Ende vor allem aufgrund ihres eigenwilligen Charakters im Ohr hängen und offenbart damit eine längere Halbwertszeit als zunächst gedacht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sowing
- A Seed of Aberration
- Rot
- Claviceps
- Delusions of Grandeur
- Decadency and Degeneration
- Harvest
- Fallow - A New Cycle Begins
- Tome II: Ignis Sacer (2025) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews